Kapitel 6
Wasserhaushalt

 

6.6Einzugsgebietsbezogene Abflussbildung (Ausgabe 2012)
4 Karten im Maßstab 1 : 750.000

Die Abflussbildung bei Hochwasser wird von vielen Faktoren beeinflusst. Von besonderer Bedeutung für die Abflussbildung ist der Niederschlagstyp. Konvektive sommerliche Starkniederschläge zeichnen sich durch hohe Intensitäten und kurze Dauern (< 1-2 Stunden) aus. Advektive Niederschläge sind dagegen durch lange Andauern und geringe Intensitäten charakterisiert (Landregen). Anderer Faktoren, die die Abflussbildung beeinflussen sind die Vorfeuchte der Böden, die Beschaffenheit der Erdoberfläche (Landnutzung), die zeitlich invariablen Bodeneigenschaften, die Beschaffenheit des geologischen Untergrunds sowie der Grundwasserflurabstand. Mit dem Modell Distributed Run Off Generation (DROGen), das all diese Faktoren und die verschiedenen Prozesse bei der Abflussbildung berücksichtigt, wurden Szenarien für landesweit gleich verteilte Niederschläge und Vorfeuchtebedingungen gerechnet um den Einfluss der zeitlich eher invariablen Faktoren der Erdoberfläche abzubilden.
In den vier Karten werden für intensive kurze Starkniederschläge und für lang anhaltende Landregen mit geringen Intensitäten für je trockene und nasse Vorbedingungen der Anteil dargestellt den die Summe der schnellen Abflusskomponenten am gefallenen Niederschlag hat. Darstellt wird hier der  Mittelwert bezogen auf die Basisgebiete des Gewässerkundlichen Flächenverzeichnisses. Als schnelle Abflusskomponenten werden der Horton’scher Oberflächenabfluss, Abfluss aus Wasser- und Sättigungsflächen und schneller Zwischenabfluss durch Makroporen zusammengefasst.