Kapitel 5
Grundwasser

 

5.9Mineral-, Heil- und Thermalwässer, Solen und Säuerlinge
(Ausgabe 2007) Maßstab 1 : 350.000

Baden-Württemberg ist reich an Mineral-, Heil- und Thermalwässern, Solen und Säuerlingen, die als Getränke, als Arzneimittel, zum Inhalieren, balneologisch, therapeutisch oder einfach zum Wohlbefinden genutzt werden. Sie stellen für das Land eine kulturhistorisch, gesellschaftlich und wirtschaftlich bedeutsame Ressource dar.
Die Nutzung einiger Thermalquellen ist durch römische Badeanlagen für nahezu 2000 Jahre belegt, dürfte aber wesentlich älter sein. Die Anwendung heilender Säuerlinge und Schwefelwässer erreichte im Mittelalter und der frühen Neuzeit eine Blüte (Thermen, Bäder). Während früher überwiegend Quellwässer aus teilweise artesisch gespannten Grundwasserleitern genutzt wurden, werden neue Wasserquellen mittels Bohrungen erschlossen.
Heute fördern über 40 Getränke- und Heilmittelbetriebe etwa 2 Mio. m³ Grundwasser im Jahr und produzieren und vertreiben damit über 120 Mineral- und Heilwassermarken. Für 38 Kurbetriebe, Heil- und Solebäder sowie eine Reihe weiterer Thermalbäder sind Mineral- und Thermalwässer sowie Solen und Säuerlinge die entscheidende „Rohstoff-Grundlage“ ihrer Existenz. Die Thermalwasserförderung aus warmen bzw. heißen Quellen und Bohrungen mit 18 bis 69 °C warmem Wasser erreicht derzeit etwa 11,2 Mio. m³/Jahr. Bezogen auf die Temperatur des oberflächennahen Grundwassers von 8 bis 10 °C entspricht dies einer Wärmeleistung von etwa 33 MW (thermisch).
In der Karte werden die einzelnen Quellen bzw. Bohrungen über komplexe lagebezogene Diagramme mit Angaben über Mineralstoffgehalt, Temperatur, Kohlendioxidkonzentration und Einzelbestandteile charakterisiert.